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Diabetes

06. Juni 2023 / Karin Anderegg

Unter Diabetes mellitus, auch "honigsüsser Durchfluss" oder umgangssprachlich Zuckerkrankheit genannt, versteht man eine Stoffwechselstörung, bei der Kohlenhydrate vom Körper nicht mehr richtig verarbeitet werden können. Schuld daran ist ein Mangel des Hormons Insulin, welches dafür sorgt, dass Zucker, oder genauer gesagt die Glucose in die Zellen aufgenommen werden kann.

Diabetes ist zur Zivilisationskrankheit geworden; immerhin sind etwa 4 % der Bevölkerung der Schweiz davon betroffen. Das Problem dabei ist, dass Diabetes einen nicht zu unterschätzenden Risikofaktor für weitere Zivilisationserkrankungen wie etwa Herzinfarkt und Schlaganfall darstellt, welche zu den Top Todesursachen weltweit zählen.

Volkskrankheit Diabetes

Die Diabetesprävalenz liegt in der Schweiz bei rund 5. Die Prävalenz ist dabei seit dem Jahr 2007 stetig gestiegen. Betroffen sind zum grössten Teil Personen ab 65 Jahren. Generell sind von Diabetes deutlich mehr Männer als Frauen betroffen. Im Vergleich zum Jahr 2007 ist der Anteil in der Gruppe der +65 Jährigen bei den Männern von 11 % auf 14 % und bei den Frauen von 8 % auf 9 % gestiegen (Quelle: Diabetes, Bundesamt für Statistik der Schweiz).

Welche Typen von Diabetes gibt es?

Man unterscheidet zwischen Diabetes mellitus Typ 1, Typ 2 und dem Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes). Bei allen Erkrankungen steht ein Mangel an Insulin im Vordergrund. Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert und ans Blut abgegeben wird. Dort sorgt es für die Aufnahme von Glucose aus dem Blut in die Zellen, wo diese die aufgenommene Glucose in Energie umwandeln. Funktioniert dieser Prozess nicht mehr ausreichend, so kommt es zu einer Hyperglykämie (erhöhter Blutzucker), die zu weiteren Problemen führt.

Was ist die Ursache für die Entstehung von Diabetes?

Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem des Körpers greift dabei die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse an und zerstört diese. Dies führt zu einem absoluten Insulinmangel im Körper. Meist sind Kinder- und Jugendliche davon betroffen. Eine spezielle Form des Typ 1 Diabetes, die sogenannte LADA (latent autoimmune diabetes with onset in adults) kann sich jedoch auch erst im Erwachsenenalter entwickeln. In beiden Fällen müssen Betroffene ihr Leben lang Insulin spritzen, weil dieses vom Körper nicht mehr produziert werden kann.
Diabetes mellitus Typ 2 wird hingegen als Altersdiabetes bezeichnet und stellt mit 90 % aller Krankheitsfälle das weitaus grössere Problem dar. Wenn von Diabetes als Zivilisationserkrankung die Rede ist, dann ist damit hauptsächlich der Typ 2 Diabetes gemeint. Dieser ist vor allem Folge von schlechter Ernährung und einem Mangel an Bewegung. Kombiniert mit dem Zuviel an hochkalorischer, zuckerhaltiger und fetthaltiger Nahrung.
Wird das Blut von Zucker überflutet, wird zunächst sehr viel Insulin produziert und ans Blut abgegeben. Überschüssiger Zucker wird dabei als Fett gespeichert. Wird nun ständig zu viel Energie (vor allem in Form von Zucker) zugeführt und wenig davon wieder verbraucht, können die Körperzellen mit dem Überschuss nichts mehr anfangen. Sie wehren sich gegen das Zuviel, indem sie weniger empfindlich auf Insulin reagieren, damit weniger Glucose in die Zelle einströmt. Dieses Vorstadium wird als "Insulinresistenz" bezeichnet, bei dem die Zellen kaum mehr Glucose aufnehmen. Dadurch bleibt der Blutzuckerspiegel hoch, was nicht sein sollte. Die Bauchspeicheldrüse reagiert und wird dazu veranlasst, noch mehr Insulin freizusetzen, um den Blutzuckerspiegel wieder zu regulieren. Es entsteht dadurch ein Teufelskreis mit problematischen Folgen. Nach Jahren oder Jahrzehnten kann es schliesslich dazu kommen, dass die Bauchspeicheldrüse "ausbrennt" und zu wenig bis gar kein Insulin mehr produzieren kann. Jetzt ist das Stadium des Typ 2 Diabetes erreicht.

Wie wirkt sich Diabetes aus?

Die Folge der verminderten Insulinwirkung und des Insulinmangels ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel, eine Hyperglykämie. Das Problem dabei ist, dass ein chronisch erhöhter Blutzucker die Blutgefässe schädigt; daraus ergeben sich die zahlreichen Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus Typ 2. Dazu gehören Nierenprobleme bis hin zum Versagen, Erblindung, Erektionsstörungen, Krebserkrankungen, Infektanfälligkeit und reduzierte Impferfolge, Demenz, Amputationen, Polyneuropathien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die meisten dieser Erkrankungen sind durch geschädigte Blutgefäße bedingt, die Diabetes mellitus Typ 2 verursachen kann.

Wie erkennt man Diabetes?

Es gibt mehrere erste Anzeichen eines Diabetes, auf die man achten sollte. Häufiges Wasserlassen ist eines davon, da der Körper versucht, hohe Blutzuckerspiegel auszugleichen, indem er überschüssigen Zucker durch den Urin ausscheidet. Es kann vermehrtes Durstgefühl entstehen, da durch das häufige Wasserlassen viel Flüssigkeit verloren geht.
Durch die verminderte Insulinwirkung und den Insulinmangel kommt es nicht nur zur Hyperglykämie, sondern auch zum Energiemangel in der Zelle, da die Glucose nicht mehr ausreichend in die Zelle aufgenommen werden kann. Es entsteht also die paradoxe Situation, dass bei Diabetes mellitus Typ 2 sehr viel Energie in Form von Körperfett gespeichert ist, auf zellulärer Ebene jedoch Energiemangel herrscht, da die Glucose nicht mehr "reinkann". Dies macht sich als Müdigkeit bemerkbar.
Ein längerfristig erhöhter Blutzuckerspiegel kann darüber hinaus die Augen beeinträchtigen und zu Sehstörungen führen.
Bei fast der Hälfte aller Personen mit Typ 2 Diabetes finden sich ausserdem Fettstoffwechselstörungen. Dazu gehören zu hohe Triglyzeridwerte und LDL-Spiegel sowie ein zu niedriger HDL-Spiegel. Triglyzeride sind bestimmte Fette im Blut, die über einen längeren Zeitraum, wenn diese zu hoch sind, zu einer Fettleber führen können. HDL ist umgangssprachlich das "gute Cholesterin".

Ernährungsbasics bei Diabetes

Im Gegensatz zu Diabetes Typ 1 wird Diabetes Typ 2 sehr stark durch Umweltfaktoren bestimmt. Ein Mangel an Bewegung und falsche Ernährung tragen massgeblich zur Entstehung bei. Besteht die Erkrankung bereits, ist es sehr wichtig, auf eine adäquate Ernährung zu achten, um den Krankheitsprozess positiv zu beeinflussen. Vorrangig sollte auf eine kohlenhydratarme und ballaststoffreiche Ernährung geachtet werden. Kohlenhydrate sind Nahrungsbestandteile, die in Zucker umgewandelt werden. Bei kurzkettigen Kohlenhydraten wie etwa Weissmehl geschieht der Prozess relativ schnell, diese haben also einen ähnlichen Effekt auf den Körper wie Zucker. Für Diabetiker ist es demnach ratsam, mehr auf komplexe Kohlenhydrate wie Vollkorn, Hülsenfrüchte, Gemüse und Vitalpilze, wie den Reishi und den Agaricus zu setzen, da diese vom Körper viel langsamer aufgenommen werden und den Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigen lassen.

Diabetes behandeln und verhindern?

Wie man sieht, stellt Diabetes ein grosses Problem in unserer heutigen Gesellschaft dar. Dieser zählt nicht nur zu den häufigsten Todesursachen weltweit, sondern begünstigt die Entstehungen anderer Erkrankungen, die zu den häufigsten Todesursachen zählen. Das Hauptproblem ist Diabetes Typ 2, dessen Entstehung durch das Ergreifen geeigneter Massnahmen zum Glück gut vorgebeugt werden kann.
Die wichtigsten Tipps zur Prävention sind ausreichend Bewegung, die Wahl der richtigen Kohlenhydrate, eine ballaststoffreiche Kost mit viel Gemüse und Vitalpilzen wie den Cordyceps und Shiitake und das Einsparen an Süssigkeiten. Darüber hinaus ist es sehr hilfreich, wenn nicht rund um die Uhr gegessen wird, sondern wenn man seinem Körper ausreichend lange Pause zwischen den Mahlzeiten gönnt. Dadurch kann sich die Bauchspeicheldrüse regenerieren und die Zellen verlieren ihre Empfindlichkeit gegenüber Insulin nicht.

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