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Gastritis verstehen und die Magenschleimhaut unterstützen


11. November 2025 / Yvonne Bamert

Ein empfindlicher Magen gehört zu den häufigeren Beschwerden im Verdauungstrakt. Viele Menschen kennen das: ein unangenehmes Druckgefühl im Oberbauch, Brennen oder frühes Völlegefühl nach dem Essen. Gastritis – so lautet der medizinische Begriff für eine Entzündung oder Reizung der Magenschleimhaut. Sie beschreibt eine Reaktion der sensiblen Magenwand auf unterschiedliche Reize.

Ein besseres Verständnis der Ursachen und Abläufe hilft, den Magen gezielt zu entlasten und das Wohlbefinden zu fördern.

Der Magen und seine Funktion

Nachdem die Nahrung den Mund und die Speiseröhre passiert hat, erreicht sie den Magen – ein Organ, das im Verdauungsprozess eine zentrale Rolle spielt. Hier verweilt der Nahrungsbrei für einige Zeit, wird intensiv durchmischt und weiter zerkleinert. Gleichzeitig setzt die Verdauung auf chemischer Ebene ein: Rund 35 Millionen Drüsen in der Magenschleimhaut produzieren täglich etwa drei Liter Magensaft. Diese saure Flüssigkeit hilft, die Nahrungsbestandteile aufzuschliessen und unerwünschte Keime zu neutralisieren.

Damit die Magensäure ihre Funktion erfüllen kann, ohne die Magenwand zu schädigen, bildet die Schleimhaut einen schützenden Film aus zähflüssigem Schleim. Dieses natürliche Gleichgewicht zwischen Säure und Schutz ist entscheidend für die Gesundheit des Magens. Wird der Schutzfilm geschwächt oder entsteht zu viel Säure, kann sich die Schleimhaut entzünden – Mediziner sprechen dann von einer Gastritis.

Was ist eine Gastritis?

Eine Gastritis bezeichnet eine Entzündung oder Reizung der Magenschleimhaut – jener schützenden Schicht, die das empfindliche Gewebe des Magens vor Magensäure bewahrt. Sie kann plötzlich auftreten, also akut, oder sich schleichend über längere Zeit entwickeln und dann als chronisch gelten.

Akute Gastritis

Bei einer akuten Gastritis treten die Beschwerden meist rasch auf und können als deutlich spürbar empfunden werden. Typisch sind Druck oder Schmerzen im oberen Bauchbereich, Übelkeit oder gelegentliches Erbrechen. Häufig entsteht diese Form nach Kontakt mit Reizstoffen. Dazu zählen Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR, übermässiger Alkoholkonsum oder stark gewürzte Speisen.

Die Symptome setzen meist kurz nach der Belastung ein und klingen bei Entlastung des Magens häufig wieder ab.

Chronische Gastritis

Eine chronische Gastritis entwickelt sich langsam und verursacht zu Beginn oft nur milde oder unspezifische Beschwerden. Sie wird nach ihren auslösenden Faktoren unterschieden:

  • Typ-A-Gastritis (autoimmun): Das Immunsystem reagiert gegen Zellen, die Magensäure bilden. Dadurch kann die Aufnahme bestimmter Nährstoffe, etwa von Vitamin B12, beeinträchtigt sein.
  • Typ-B-Gastritis (bakteriell): Diese Form tritt besonders häufig auf und steht meist im Zusammenhang mit einer Infektion durch das Bakterium Helicobacter pylori. Eine länger andauernde Reizung kann die Schutzfunktion der Schleimhaut schwächen.
  • Typ-C-Gastritis (chemisch bedingt): Hier liegt eine wiederholte Belastung durch chemische Stoffe vor – beispielsweise durch Medikamente wie NSAR, Alkohol oder einen Rückfluss von Gallensaft.

Gastritis – Symptome und mögliche Auslöser

Eine Gastritis kann sich durch unterschiedliche Anzeichen bemerkbar machen, die oft schleichend beginnen. Typisch sind Druck- oder Brenngefühle im Oberbauch, gelegentliches Sodbrennen, Übelkeit, frühes Völlegefühl, vermindertes Essverlangen, Aufstossen oder Blähungen.

  • Häufig beschriebene Anzeichen:
  • Wiederkehrende oder anhaltende Schmerzen im Oberbauch
  • Brennendes Gefühl hinter dem Brustbein («Magenbrennen») Übelkeit, besonders am Morgen
  • Frühes Sättigungsgefühl nach kleinen Mahlzeiten
  • Verminderter Appetit oder Abneigung gegen bestimmte Speisen
  • Häufiges Aufstossen und Blähungen
  • Seltener: Mundgeruch oder weicher Stuhl bei längerem Verlauf

Eine Gastritis kann durch verschiedene Einflüsse entstehen. Zu den häufigsten zählen:

  • Infektionen mit Helicobacter pylori,
  • die Einnahme bestimmter Schmerzmittel (NSAR),
  • erhöhter Alkoholkonsum,
  • der Rückfluss von Gallensäure,
  • Autoimmunprozesse
  • sowie belastende Lebensgewohnheiten wie Rauchen, häufiger Kaffeekonsum, sehr scharfe Speisen
  • und anhaltender Stress.

Abklärung und Unterstützung bei Gastritis

Zur sicheren Diagnose gehören eine ausführliche Befragung, eine körperliche Untersuchung und bei Bedarf Labor- oder Bildgebungsverfahren. Dabei werden Ernährungsgewohnheiten, Medikamenteneinnahme und mögliche Belastungsfaktoren berücksichtigt.

Bei anhaltenden Beschwerden kann eine Magenspiegelung (Gastroskopie) hilfreich sein, um die Schleimhaut genauer zu beurteilen. Laboranalysen, etwa auf Helicobacter pylori oder Vitamin-B12-Werte, liefern zusätzliche Hinweise auf individuelle Ursachen.

Die Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Ausprägung der Beschwerden. Im Vordergrund steht, die Magenschleimhaut zu entlasten und Reizstoffe zu vermeiden. Ärztlich empfohlene Präparate regulieren den Säurehaushalt, während eine ausgewogene Ernährung und Stressreduktion den Genesungsprozess unterstützen können.

Ernährung und Magenfreundlichkeit bei Gastritis

Eine ausgewogene, leicht verdauliche Ernährung kann das Wohlbefinden bei empfindlicher Magenschleimhaut unterstützen – und beginnt bereits bei der Zubereitung. Eine sorgfältige Küchen- und Lebensmittelhygiene trägt wesentlich zu einer gesunden Ernährungsroutine bei. Dazu gehören regelmässiges Händewaschen, getrennte Arbeitsflächen für rohe und gegarte Lebensmittel sowie der Verzicht darauf, Gläser oder Flaschen zu teilen.

Eine abwechslungsreiche, mild gewürzte Kost gilt ebenfalls als magenfreundlich und wird von vielen Menschen gut vertragen. Als gut verträglich gelten mild zubereitete Speisen wie:

  • Haferbrei mit löslichen Ballaststoffen
  • reife Bananen und gekochter Reis
  • weich gegartes Gemüse wie Karotten, Zucchetti oder Kürbis
  • mageres Geflügel oder schonend gegarter Fisch
  • stilles Wasser und milde Kräutertees

Kleine Mengen frischer Kräuter, etwa Petersilie oder Dill, können Speisen sanft verfeinern.

Ein achtsames Essverhalten kann die Verdauung zusätzlich entlasten. Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt sind oft bekömmlicher als wenige grosse Portionen. Wer Speisen langsam und gründlich kaut, unterstützt den natürlichen Verdauungsprozess.

Reizende Einflüsse vermeiden

Zum Schutz der Magenschleimhaut sollte der Konsum von stark gewürzten, frittierten oder sehr fettreichen Speisen sowie von Kaffee, Alkohol, Süssigkeiten und kohlensäurehaltigen Getränken reduziert werden.

Traditionelle Hausmittel

Seit langem werden sanfte Hausmittel genutzt, um das Verdauungssystem zu unterstützen. Besonders bewährt haben sich:

  • Kamillentee: wird in der Volksheilkunde als wohltuendes Getränk bei empfindlichem Magen geschätzt.
  • Ingwertee: enthält aromatische Pflanzenstoffe und gilt als anregend und wärmend.
  • Fencheltee: wird häufig nach dem Essen getrunken und als bekömmlich beschrieben.
  • Leinsamen: geben beim Quellen Schleimstoffe ab und werden traditionell zur Unterstützung einer sanften Verdauung genutzt.

Auch Heilerde und Zeolith gelten in der Volksheilkunde als natürliche Begleiter für ein angenehmes Magengefühl.

Ausgleich und Entspannung

Neben einer angepassten Ernährung tragen vor allem Entspannung, ausreichend Schlaf und ein bewusster Umgang mit Genussmitteln zu einem ausgeglichenen Magengefühl bei. Ein ruhiger Lebensrhythmus wirkt sich positiv auf Körper und Geist aus. Entspannungstechniken wie Achtsamkeitsübungen, Meditation oder progressive Muskelentspannung helfen, innere Ruhe zu finden und Spannungen zu lösen. Auch sanftes Yoga, das Bewegung mit bewusster Atmung verbindet, wird von vielen Menschen als wohltuend empfunden.

Wirkstoffe, welche die Magengesundheit unterstützen können

Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, die Magenschleimhaut zu schützen und Entzündungen zu mildern. Bestimmte natürliche Substanzen spielen dabei eine besondere Rolle – vor allem durch ihre antioxidativen und schleimhautschützenden Eigenschaften.

Polysaccharide

Polysaccharide sind langkettige Kohlenhydrate, die in Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Algen vorkommen. Sie unterstützen das Immunsystem und tragen dazu bei, die Schleimhautbarriere zu stabilisieren. Bestimmte Formen, wie die Beta-Glucane, sind auch in Pilzen enthalten und bekannt für ihre antioxidative und zellschützende Wirkung.

Triterpene

Triterpene gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und finden sich in verschiedenen Pflanzen sowie in einzelnen Pilzarten. Sie wirken entzündungshemmend und helfen, oxidativen Stress zu reduzieren – ein wichtiger Schutzmechanismus für empfindliches Magengewebe.

Ergothionein

Ergothionein ist ein schwefelhaltiges Antioxidans, das der Körper über die Nahrung aufnimmt. Es kommt insbesondere in Pilzen, aber auch in fermentierten Lebensmitteln und Hülsenfrüchten vor. Durch seine Fähigkeit, reaktive Sauerstoffmoleküle zu binden, kann es Zellen vor oxidativem Stress bewahren und so den Magenschutz unterstützen.

Wann eine ärztliche Abklärung sinnvoll ist

Bestimmte Beschwerden im Zusammenhang mit einer empfindlichen Magenschleimhaut sollten ärztlich abgeklärt werden – vor allem, wenn sie über längere Zeit bestehen oder sich deutlich verstärken. Folgende Anzeichen können darauf hinweisen, dass eine genauere Untersuchung hilfreich ist:

  • Deutliche oder anhaltende Schmerzen im Oberbauch
  • Wiederholtes Erbrechen, besonders wenn der Mageninhalt ungewöhnlich gefärbt ist oder Blutbeimengungen sichtbar sind
  • Sehr dunkler Stuhlgang
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Anhaltende Übelkeit, die trotz Schonung nicht abklingt

Solche Symptome können auf eine stärkere Belastung der Magenschleimhaut hinweisen. Eine frühzeitige ärztliche Abklärung hilft, die Ursache festzustellen und geeignete Schritte zur Entlastung des Magens einzuleiten.

Weitere Informationen zum Thema bieten unabhängige Fachverbände wie die Seite www.vitalpilzkunde.ch.

Dieser Beitrag ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei Beschwerden konsultieren Sie eine ja Fachperson.

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