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Unterstützung der Augengesundheit im digitalen Alltag


18. September 2025 / Yvonne Bamert

Der erhöhte Einsatz von Bildschirmen im Berufs- und Privatbereich belastet die Augen zunehmend. Häufiges Starren auf den Bildschirm führt zu einem Gefühl von Trockenheit, Rötung und gesteigerter Lichtempfindlichkeit. Ausserdem assoziieren Betroffene verstärkt Juckreiz und das Wahrnehmen kleiner, flirrender Punkte im Sichtfeld. Solche Beschwerden treten nicht nur im höheren Alter auf. Sie betreffen alle Altersgruppen, in denen Bildschirmarbeit zum Alltag gehört. Daher entscheidet der Zustand des Tränenfilms massgeblich über das Augenwohl.

Der Tränenfilm, eine unregelmässige Verteilung der Tränenflüssigkeit, schützt die Hornhaut und beugt Reizungen vor. Ist dieser Film instabil, kann dies Entzündungen begünstigen und das Auge anfälliger für Irritationen machen. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, Mouches volantes, sogenannte Floater (schwebende Punkte im Sichtfeld), wahrzunehmen. In der Folge wirkt das Sehen weniger klar und angenehm.

Gleichzeitig weist die Forschung darauf hin, dass bestimmte bioaktive Verbindungen zur Linderung beitragen können. Triterpene, sekundäre Pflanzenstoffe aus Pilzextrakten, zeigen in Studien eine entzündungshemmende Wirkung. Polysaccharide, langkettige Zuckerverbindungen, unterstützen den Feuchtigkeitshaushalt des Auges. Die Kombination aus Triterpenen und Polysacchariden zielt darauf ab, den Tränenfilm zu stabilisieren und entzündliche Prozesse zu mildern.

Häufige Symptome bei erhöhter Augenbelastung

Bei längerer Bildschirmarbeit treten oft folgende Beschwerden auf:

  • trockene Augen
  • gerötete Schleimhäute
  • verstärkte Lichtempfindlichkeit
  • Juckreiz

Zudem beansprucht energiereiches sichtbares Licht (Blaulicht, der hochenergetische Anteil im sichtbaren Spektrum) zusammen mit UV-Strahlung die Zellstruktur im Augengewebe. Gelegentlich kommen brennende Empfindungen oder dumpfe Schmerzen hinzu. Halten Sehverschlechterungen wiederholt oder länger an, sollte eine Fachperson eine Untersuchung vornehmen. Regelmässiges Reiben erhöht dabei die Reizung und kann den Verlauf verlängern.

Vielschichtige Ursachen für Augenbeschwerden

Augenbeschwerden entstehen durch ein Zusammenspiel von Alltagsgewohnheiten und Umweltbedingungen. Zu den fördernden Faktoren zählen unter anderem:

  • Anhaltende Bildschirmarbeit ohne Pausen erzeugt Blaulicht und führt zur Bildung freier Radikale (reaktive Moleküle, die Zellstrukturen schädigen können).
  • Trockene Raumluft durch Klimaanlagen oder Heizsysteme destabilisiert den Tränenfilm und begünstigt Irritationen.
  • Unzureichende Versorgung mit Mikronährstoffen wie Vitamin C und E kann die Abwehr gegen oxidative Schäden schwächen.
  • Mangelhafter UV-Schutz verstärkt oxidativen Stress und fördert entzündliche Prozesse an der Augenoberfläche.

Makulapigmente – natürliche Lichtfilter im Auge

In der Netzhaut des menschlichen Auges befindet sich die sogenannte Makula lutea, auch „gelber Fleck“ genannt. Sie ist das Zentrum des schärfsten Sehens und besonders reich an den Carotinoiden Lutein und Zeaxanthin. Diese beiden Farbstoffe bilden das sogenannte Makulapigment.

Das Makulapigment wirkt wie ein natürlicher Filter: Es absorbiert einen Teil des energiereichen, kurzwelligen blauen Lichts, das täglich auf unsere Augen trifft – sei es durch Sonnenlicht oder durch künstliche Lichtquellen wie Bildschirme. Dadurch wird die Netzhaut vor übermäßiger Lichteinwirkung geschützt und gleichzeitig der Kontrast bei hellem Licht verbessert.

Forschungen zeigen, dass die Dichte des Makulapigments von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist und sich im Laufe des Lebens verändern kann. Eine ausgewogene Ernährung mit reichlich grünem Blattgemüse, Mais oder Eiern liefert natürlicherweise Lutein und Zeaxanthin – die zentralen Bestandteile des Makulapigments.

Ganzheitliche Alltagstipps zur Augengesundheit

Bildschirmunterbrechungen und Arbeitsplatzgestaltung

Regelmässige Pausen bei der Arbeit am Bildschirm fördern die Sehschärfe, also die Fähigkeit, Details wahrzunehmen. Alle 20 Minuten ist der Blick für mindestens 20 Sekunden auf einen etwa 6 Meter entfernten Punkt zu richten. Dadurch erholt sich die Muskulatur rund um das Auge. Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist auf eine gesunde Körperhaltung ausgerichtet und vermeidet Blendung. Ein stabiler Sitzabstand und eine moderate Bildschirmhelligkeit reduzieren Augenermüdung. Folglich bleibt die Beanspruchung langfristig gering.

Augenübungen und Yoga

Einfach durchführbare Augenübungen können die Muskulatur rund um das Auge entspannen. Bei der Palming-Methode werden die Hände erwärmt und sanft auf die geschlossenen Augen gelegt. Kreisförmiges Augenrollen und leichte Akupressur an den Schläfen regen die Mikrozirkulation an. Ein abwechselndes Fokussieren auf nahe und ferne Objekte stärkt die Akkommodationsfähigkeit, also die Linseinstellung. Werden die Übungen regelmässig angewendet, kann dies zu länger anhaltender Entspannung beitragen.

Wirkstoffe, welche die Augengesundheit unterstützen können

Im Rahmen einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung können bestimmte natürliche Substanzen einen unterstützenden Beitrag zur Erhaltung der Augengesundheit leisten.

Triterpene

Triterpene und ihre Derivate, die sogenannten Triterpensäuren, zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen. Man findet sie in verschiedenen Obst- und Gemüsesorten, wo sie durch ihre antioxidativen Eigenschaften auffallen. Diese Eigenschaften können dazu beitragen, Zellen vor schädlichem oxidativem Stress zu bewahren und die körpereigenen Schutzsysteme zu unterstützen. Einige dieser Verbindungen sind ausserdem in bestimmten Pilzen vorhanden – darunter auch in den sogenannten Vitalpilzen. Wer sich eingehender mit ihrer Zusammensetzung und möglichen Anwendungsfeldern befassen möchte, kann weitere Informationen beim Fachverein Vitalpilzkunde Schweiz nachlesen.

Polysaccharide

Polysaccharide sind langkettige Kohlenhydrate, die in zahlreichen pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen – beispielsweise in Hülsenfrüchten, bestimmten Gemüsesorten, Vollkornprodukten, Algen und einigen Vitalpilzen. Polysaccharide fördern nicht in erster Linie direkt das Sehen, aber durch ihre Wirkung auf Immunsystem, Entzündungsprozesse, Gefässe und Feuchtigkeitsversorgung können sie die Augengesundheit unterstützen.

Beta-Glucane

Diese löslichen Ballaststoffe kommen vor allem in Vollkorngetreide wie Hafer und Gerste vor. Beta-Glucane sind lösliche Ballaststoffe, die vor allem in Hafer und Gerste vorkommen. Sie unterstützen das Immunsystem und können helfen, körpereigene Abwehrmechanismen zu stärken.

Ergothionein

Ergothionein ist ein schwefelhaltiges Antioxidans, das in wissenschaftlichen Untersuchungen als wirksamer „Radikalfänger“ beschrieben wird. Es kann reaktive Sauerstoffmoleküle binden und dadurch möglicherweise Zellen vor oxidativem Stress schützen. Erste Laborstudien deuten auf diesen Effekt hin, doch wie stark er sich tatsächlich im menschlichen Organismus auswirkt, ist bislang noch nicht abschliessend geklärt. Ergothionein kommt natürlicherweise in bestimmten Lebensmitteln vor – besonders in Pilzen wie dem Igelstachelbart (Hericium erinaceus) oder dem Chaga, aber auch in einigen fermentierten Produkten, Hülsenfrüchten und Innereien.

Ernährung und Flüssigkeitszufuhr als entscheidende Rolle für die Gesundheit der Augen

Eine ausgewogene Zufuhr an Mikronährstoffen, also Vitaminen und Mineralstoffen, trägt zur Stabilität des Augengewebes bei. Omega-3-Fettsäuren aus Lein- oder Chiasamen liefern essentielle Bausteine für Zellmembranen. Lutein und Zeaxanthin sind natürliche Pigmente bzw. Farbstoffe, die in Spinat oder Mais vorkommen und die Makulafunktion, also die Tätigkeit der Netzhautmitte, unterstützen. Vitamin A, das ausserdem in bestimmten Heilpilzen vorkommt, trägt zur Helligkeitsanpassung des Auges bei. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr fördert den Nährstofftransport und kann Trockenheitsgefühle reduzieren.

Ergänzend zu einer ausgewogenen Ernährung kann – in Absprache mit medizinischem Fachpersonal – auch die gezielte Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein, insbesondere bei erhöhtem Bedarf oder nachgewiesenem Mangel.

Dieser Beitrag ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei Beschwerden konsultieren Sie eine Fachperson.

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